Fanfiction - Klein

 


Taxian-Jun hat seine Wachen nicht so gut im Griff, wie er denkt, und zwei von ihnen vergreifen sich an Chu Wanning. Das bleibt natürlich nicht ungestraft und in einem erstaunlich sanften Moment, in dem Taxian-Jun sich danach um seinen Shizun kümmert, durchlebt Chu Wanning noch einmal die Ereignisse dieses Tages.


Warnung: Blut, angedeutete Vergewaltigung

Die Ursprungsgeschichte “Small” hat rheawrites geschrieben. Wenn euch diese Übersetzung gefällt, schaut bitte auch beim eigentlichen Autor vorbei und hinterlasst Kudos :)

"Small” von rheawrites

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Das einzige Blut, das vergossen worden war, und das wirklich zu ihm gehört, stammte von einem kleinen Riss in seiner Lippe, als ihn der erste Mann geschlagen hatte. Chu Wannning konnte noch immer den metallischen Geschmack wahrnehmen. Zusammen mit noch etwas anderem.

Der Rest des Blutes, das ihn durchtränkt hatte, gehört dem zweiten Mann. Zuerst war es warm gewesen, nun war es getrocknet und es war klebrig und dick und ölig und es stank.

Das Badewasser war bereits rötlich braun, eine vertraute Farbe, wenn man die steif-verkrusteten Kleider betrachtete, die sich auf dem Boden häuften und immer noch genau dort lagen, wo Taxian-Jun sie sie in aller Eile von ihm gezerrt hatte, damit er mit den Händen seine bloße Haut untersuchen konnte, um sicher zu gehen, dass es keine versteckten Verletzungen gab. Als er sich vergewissert hatte, das es wirklich keine gab, hatte er Chu Wanning nackt in der Mitte des Raumes stehen gelassen, während er selbst hinaus gegangen war und nach heißem Wasser für ein Bad verlangt hatte.

Das Zimmer war jetzt still, der Zuber war voll und dampfte und Chu Wanning saß vornübergebeugt darin, nass und schmutzig wie eine ertrunkene Katze. Taxian-Jun saß auf der einen Seite, er hatte eine Hand von Chu Wanning fest mit den seinen umfasst und wischte Chu Wannings Nagelbett mit einem feuchten Tuch ab. Er hielt ihn sehr fest. Chu Wanning versuchte nicht, sich von ihm zu lösen.

Taxian-Jun drehte seine Handfläche herum und ließ das Tuch nun über Chu Wannings Lebenslinie laufen. Er entfernte das Blut, das sich unter Chu Wannings Fingernägeln gesammelt hatte.

Als er damit zufrieden war, hob er Chu Wannings Hand zu seinem Mund und drückte seine zittrigen Lippen darauf. Den Kopf hielt er gesenkt, sodass Chu Wanning seine Mine nicht sehen konnte, aber sein Griff wurde nur noch fester.

Zwei Wachen, auf der Rückseite des Berges. Neue Rekruten, oder zumindest war es das, was Chu Wanning vermutete. Sie klangen jung. Er hatte ihre Gesichter nie wirklich betrachten können.

Er hatte noch nicht einmal bemerkt, dass sie ihm gefolgt waren, bis es zu spät war. Nun da er keinen Geisterkern mehr hatte, war er verletzlich. Er dachte immer, dass Taxian-Jun ihn das bereits gelehrt hatte.

Sein Arm war schmerzhaft hinter seinen Rücken verdreht worden, der Griff war so stark gewesen, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Sie hatten ihn ein paar Schritte weg von dem Pfad geführt und dann kurz miteinander gestritten, wer der Erste sein würde und wer Schmiere stand.

Am Ende war es beschlossen und der Erste hatte ihn mit der Rückhand geohrfeigt und ihn dann beinah mit noch derselben Bewegung nach vorne zu seinem Schwanz hin gezogen. Der Speichel hatte sich mit ersten Spermatropfen und mit kupfernem Blut vermischt, das durch den Zusammenprall seiner Lippe mit einem Ring an einem der Finger stammte.

Der Soldat hatte mit dem zweiten Mann gesprochen, während er es tat. Der zweite Mann lachte. Die Steine auf dem Waldboden gruben sich in Chu Wannings Knie. Als der erste Mann kam, hielt er Chu Wanning fest gepackt, bis er es hinunter schluckte, und erst dann tauschte er mit dem zweiten.

Chu Wanning wusste nicht, wie der erste Mann gestorben war. Als er nun in dem Badezuber in Taxian-Juns Gemächern saß, war er noch immer mit dem Blut des Zweiten bedeckt.

Mo Ran bellte zur Tür hin, dass der Diener noch mehr heißes Wasser bringen sollten. Der Diener stellte es vor dem Zimmer ab und Taxian-Jun ging hinüber, um es rein zu holen. Er füllte eine Schöpfkelle voll und goss sie über Chu Wannings Kopf aus, seine Finger kratzten aus seiner Kopfhaut entlang. Er nahm einen Kamm in die Hand.

„Dreh dich um.“

Chu Wanning tat es. Er schloss die Augen. Mo Ran begann das Chaos aus verknotetem Haar und Blut zu entwirren. Er tat es langsam. Die Bewegungen des Kamms waren klobig und unbeholfen, aber nicht grausam.

Mit geschlossenen Augen versuchte Chu Wanning seinen Kopf frei zu bekommen, aber heute Nacht war das einfach unmöglich. Seine Gedanken kehrten einfach immer wieder zu den zwei Männern zurück - genau wie eine Zunge immer wieder an die Wunde, wo eigentlich ein Zahn hätte sein sollen, stoßen würde. Er dachte, er wäre die Demütigung bereits gewöhnt. Bei Taxian-Jun hatte er sich noch nie so klein gefühlt.

Er schluckte, seine Kehle war trocken. „Wein?“

Mo Ran gab nur ein grunzendes, fragendes Geräusch von sich.

„Haben wie Wein da?“

Mo Ran reichte ihm einen Krug, wobei er blutige Fingerabdrücke auf die weiße Glasur schmierte. Chu Wanning nahm ihn und trank, kippte ihn bis zum letzten Tropfen hinunter und ließ den Geschmack auf seiner Zunge zergehen. Hinter ihm bearbeitete Mo Ran gerade einen besonders hartnäckigen Knoten. Es riss an Chu Wannings Kopf und der zuckte zusammen.

Die Laternen warne schon runter gebrannt, als Mo Ran endlich zufrieden war und den Kamm nun von der Spitze von Chu Wannings Schopf bis zum Ende seines langen Haares, das weit über seinen Rücken fiel, laufen ließ. Mo Ran stand auf und ging zur anderen Seite des Raums, sodass er nun vor Chu Wanning stand. Er nahm Chu Wannings Kinn in seine Hand und zwang ihn ihn anzusehen. Sein Blick war wild. Chu Wanning war ihm die ganze Zeit ausgewichen, seit Mo Ran ihn so… gefunden hatte. Zusammen mit dem zweiten Mann…

Chu Wanning hatte Angst, was er in diesen Augen finden würde, er fürchtete sich aus mehr als nur einem Grund.

„Du gehörst mir“, fauchte Taxian-Jun, er packte seinen Kiefer so fest, dass es weh tat. „Niemand sonst wird dich anrühren. Von jetzt an werde ich jeden töten, der dich auch nur ansieht.“

Für einen Moment lang bewegte Mo Ran seinen Daumen, um damit flüchtig über den Riss an Chu Wannings Lippe zu strichen. Diese sanfte Geste hielt nicht lange an und dann stieß er Chu Wanning von sich, in einer verächtlichen und herablassenden Bewegung. Chu Wanning musste sich mit einer Hand an der Seite des Zubers abfangen, um das Gleichgewicht zu behalten.

In dieser Nacht schlief Chu Wanning, während Mo Ran sich fest um ihn gelegt hatte, sein Gesicht hatte er an Chu Wannings Hals vergraben und eine Hand drückte sich mit lockerem aber doch stetigem Druck um seine Kehle.

Er träumte nicht.

Er wachte alleine auf.

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